ICx
Der ICE 4 (Projektname ICx) wird bei der DB in Zukunft unter der Baureihe 412 geführt. Er stellt die Zukunft des Fernverkehrs dar. Zuerst sollen rund 130 Triebzüge ab 2017 die IC/EC-Flotte ersetzen. Später sind weitere Triebzüge geplant, die dann die ICE 1 und ICE 2 ersetzen sollen. Somit leistet der ICx dann einen Umsatz des Fernverkehrs von rund 70 %. Hauptmerkmale vom ICx ist die modulare Bauweise. Man ist in verschiedenen Punkten sehr flexibel. Auch wird es ein völlig neues Beleuchtungskonzept im Fahrgastraum geben, ebenso neu ist das Konzept der Powercars, die eine hohe Rückfallebene im Störungsfall bieten.
Da ich eine der ersten ausgebildeten Lokführer auf dem ICx bin (09/2015) - worüber ich mich riesig freue, kann ich Ihnen einige wichtige Informationen bereits vorstellen. Allerdings sind diese noch nicht komplett und auch die Ausführlichkeit wird mit der Zeit noch zunehmen. Die Triebzüge befinden sich derzeit in der Probebetriebsphase, sodass der gesamte Triebzug erst noch auf Herz und Nieren geprüft werden muss und viele Details noch nicht preis gegeben werden können.
ICx - die Drehgestell-Typen
Drehgestell-Typen im ICx
Beim ICx lässt sich unterscheiden zwischen Triebdrehgestellen und Laufdrehgestellen. Sie lassen sich vor allem schon durch die Optik unterscheiden. Auch kommen wieder verschiedene Überwachungseinrichtungen in den Drehgestellen zum Einsatz, wie sie beim 407 bereits näher beschrieben wurden.
Triebdrehgestelle
Die Triebdrehgestelle sind von Siemens und eine Weiterentwicklung aus der SF 500-Familie. Sie sind auch wieder mit einer Drehgestellüberwachung mittels Sensoren ausgestattet. Nähere Informationen dazu erhalten Sie in der 407-Baureihenbeschreibung hier auf der Homepage.
Es sind 2 Fahrmotoren pro Triebdrehgestell vorhanden. Die Radscheibenbremsen sind beidseitig angeordnet. Weiterhin sind Luftfedern als Sekundärfederung vorhanden, bei deren Ausfall der Wagenkasten auf einer Notfeder aufliegen kann. Außerdem können bis zu zwei Schlingerdämpfer eingebaut werden. Der Triebzug 9002 besitzt momentan (Stand Oktober 2015) teilweise verbaute Schlingerdämpfer der Firma Koni, die durch die blaue Lackierung sehr auffällig sind.
Laufdrehgestelle
Die Laufdrehgestelle Flexx Eco 5101 der Firma Bombardier sind eine Weiterentwicklung aus der Bombardier Flexx Eco-Familie und wurden für den Hochgeschwindigkeitsverkehr optimiert. Sie sind optisch sehr auffällig, da sie innengelagert sind. Dadurch werden sie gegenüber normalen außengelagerten Drehgestellen wesentlich leichter. Das Laufdrehgestell am Endwagen wiegt beispielsweise ca. 5.700 kg. Das Gesamtgewicht des ICx konnte durch diese Drehgestelle um rund 5 % gesenkt werden.
Die Federung ist durch Luftfedern als Sekundärfederung und durch Gummikonusfedern als Primärfederung ausgeführt.
Auch die Aerodynamik lässt sich verbessern, da die Laufdrehgestelle, welche direkt an den Endwagen eingesetzt werden, mit einer Verkleidung versteckt und noch windschnittiger verkleidet werden können. Ob sich jedoch diese Verkleidung auch bei den Serienzügen durchsetzen wird, das ist derzeit noch nicht bekannt.
Die aerodynamische Verkleidung an einem Endwagen des Tz 9002 im September 2015
Die Laufdrehgestelle verfügen zudem über Magnetschienenbremsen und der Kompaktbremszangeneinheit mit Federspeicher und Radbremsscheiben sowie Wellenbremsscheibe.
ICx - die technischen Daten
Technische Daten
Zuglänge über Kupplung |
346 m |
Konfiguration |
12-teiliger Triebzug |
Inbetriebnahme |
12/2017 |
Hersteller |
Siemens, Bombardier |
Fahrdrahtspannung |
15 kV / 16,7 Hz (AC) |
Höchstgeschwindigkeit |
250 km/h |
Fahrmotoren |
Drehstrom-Asynchronmotoren |
Maximale Leistung am Rad |
9900 kW |
Maximale Anfahrzugkraft |
450 kN |
Gesamtgewicht |
geschätzt ca. 860 t |
Sitzplätze |
830 gesamt (22 Restaurant, 205 1. Klasse, 4 Rollstuhlplätze) |
Zugbeeinflussungssysteme |
ATP: |