407 - der Führerstand und die Zugbeeinflussungssysteme

Führerstand und Zugbeeinflussungssysteme im 407


Der 407 ist wegen seines geplanten Auslandseinsatzes nach Belgien und Frankreich mit verschiedenen Systemen ausgestattet. Für Deutschland sind die Systeme LZB und PZB 90 eingebaut. Für Belgien TBL 1 und 2, Frankreich Brosse, KVB und TVM. Für den optionalen Einsatz in der Schweiz sind Integra und ZUB vorbereitet. Für den möglichen Einsatz in den Niederlanden kann die ATB nachgerüstet werden. ETCS Level 0, 1 und 2 sind für den Betrieb in allen Zielländern vorhanden und ETCS ist das Master-System.

Die verschiedenen Anzeigesysteme der jeweiligen Zugbeeinflussungssysteme sind ähnlich der BR 406 im Führerstand untergebracht. Ähnlich wie in den mit ETCS ausgestatteten Fahrzeugen der Baureihe 411 kommt auch im 407 ein zweigeteiltes MFD zum Einsatz. Das bisherige MFA mit Leuchtmelder und analogen Tacho- sowie Fahr-/Bremsanzeigen ist im MFD digital dargestellt. Das MFD ist über den MVB mit der Leittechnik verbunden, besitzt zudem verschiedene serielle Schnittstellen und eine Audioschnittstelle für Sound-Ausgaben.


 


Der Führerstand befindet sich nun, anders als beim 403/406, abgetrennt vom Fahrgastbereich. Eine Lounge existiert nicht mehr. Hinter dem Eingang Richtung Führerstand sind verschiedene Schränke und Geräteschränke im Technikraum untergebracht. Der Führerstand selbst ist mit einer nicht durchschaubaren Tür mit Panikschloss verschlossen und vom Technikraum abgetrennt.


Der Führerstand selbst vermittelt einen  weitläufigeren Eindruck als wie im 403. Der Lokführer sitzt nun nicht mehr direkt in und unterhalb der Frontscheibe wie beim 403. Diese wurde auf das sichtbare Blickfeld des Lokführers reduziert und wirkt daher schmaler, was auch durch die dicken Wandverkleidungen verstärkt wird. Die Scheibe besteht aus 24 mm dickem Glas und ist von innen mit einer Folie versehen. Diese Folie soll im Notfall das Splittern verhindern. Jedoch ist sie empfindlich und im Bedarfsfall muss die komplette Frontscheibe ausgetauscht werden. Die Scheibe ist für eine Fahrtgeschwindigkeit bis zu 360 km/h zugelassen. 

Weiterhin gibt es ein verstellbares Fußbodenpodest, indem die Sifa und das Makrofon-Pedal eingebaut sind. Außerdem gibt es nun ein separates Ebula-Display sowie zwei maschinentechnische Displays (MTD) sowie das zweigeteilte MFD. An der Rückwand des Führerstandes befindet sich nun die Störschaltertafel sowie verschiedene Anzeigen wie Batteriespannungsanzeige und Kilometerzähler.

Am seitlichen Ansatz des Führerpults befinden sich die bisher bekannten Anzeige- und Bedienelemente wie zum Beispiel das HL-/HBL-Manometer, die Drucktasten für die Federspeicherbremsen oder Trittstufen, der Notsteuerung des Zuges und einige andere. Ein separater Begleitersitz mit kleinem Klapptisch befindet sich auf der linken Seite hinter dem Lokführer.

Der Bremskraftsteller („Führerbremsventil“) wurde mit einem passenden Zisch-Geräusch unterlegt, was etwas gewöhnungsbedürftig erscheint. Insgesamt jedoch macht der Führerstand einen guten und ergonomischen Eindruck und der Wegfall der Lounge stößt bisher auf wenig Widerstand.