ICE 3 - das Fahrgastinformationssystem

Das Fahrgastinformationssystem im ICE 3


Das FIS entspricht dem Angebotsstandard des ICE 2. Mit Innen- und Außendisplays, der elektronischen Sitzplatzreservierung, Audio-/Videomodul, etc. Das FIS wird unterteilt in die Bereiche interne Kommunikation, öffentliche Kommunikation, Unterhaltungssysteme und Datenkommunikation.

Die interne Kommunikation dient der Verständigung innerhalb des Zugbegleitpersonals und des Personenrufs (Serviceruf). Diese Kommunikation ermöglicht es, Durchsagen von vier mobilen (sog. Cordless) und drei festen Sprechstellen (Nottelefone, 1 im Dienstabteil und je 1 in den Endwagen) aus zu tätigen. Die Cordless-Telefone fungieren zudem auch als Empfänger für den Personenruf. Der Service- und Notruf ist von allen Sitzgruppen in der 1. Klasse sowie von der behindertengerechten Toilette, vom Kleinkindabteil und von der Sitzgruppe für Rollstuhlfahrer aus möglich. Wird ein Notruf ausgelöst, so erscheint im Display des Telefons z. B. „Notruf Beh. WC“. Auch bei gezogener Notbremse wird ein Hinweis auf dem Display angezeigt, z. B.  „Notbremse W21“. Außerdem blinkt im FIS-Display die Not-Statuslampe und es ertönt ein Warnton. Der Lokführer kann über das Zugfunk-Gerät, welches über eine Schnittstelle zur Kommunikationszentrale verfügt, Durchsagen tätigen. Jedes Endgerät ist über den HITRAIN-Bus mit der Kommunikationszentrale verbunden.

Die öffentliche Kommunikation bestand aus einem Kartentelefon für das D-Netz (ausgebaut). Zudem stand ein Fax und ein Anrufbeantworter zur Verfügung (ebenso ausgebaut). Eingehende Faxe und Anrufe lösten einen Personenruf aus. Wurde ein Fax empfangen, so wurde es nach Bestätigung ausgedruckt. Auch für den besseren Handyempfang sind in jedem Wagen Repeater verbaut. Für die Unterhaltung sorgt das Audio- und Videoprogrammmodul. Das Audiomodul ist an jedem Sitzplatz (1. Bauserie) vorhanden. Über dieses können drei Rundfunk- und drei Bordmusikprogramme empfangen werden. In der 1. Klasse befanden sich zudem noch Videobildschirme, über welche zwei Videoprogramme angesehen werden konnten. Die Unterhaltungszentrale ist im Zub-Abteil untergebracht. Diese Bedienstation ist mit dem MVB verbunden. Für die Übertragung der Audio- und Videosignale im Zug ist ein Koaxialkabel mit doppelter Schirmung verlegt.

Der Bereich Datenkommunikation besteht aus mehreren Komponenten. Es dient vor allem für die Fahrgastinformation. Im ersten Sinne erfolgt diese durch Durchsagen, die von jeder Sprechstelle aus möglich sind. Das System erlaubt selektive Durchsagen im Zug, in einem Zugteil, in einem Wagen oder in einer Wagenklasse. Ferner gibt es im ICE 3 mehrere optische Fahrgastinformationsanzeigen.

Außerhalb des Zuges sind im Fensterband vierzeilige Zuglaufschilder (LED) mit Zug- und Wagennummer, Laufweg, Start- und Zielbahnhof und einigen wichtigen Haltestellen. Diese werden ab einer Fahrgeschwindigkeit von 60 km/h abgeschaltet, zur Erhaltung der Lebensdauer. Im Einstiegsraum befinden sich neben der Türbedieneinheit LC-Displays. Hier werden Zugart, Zugnummer, Zugname, die jeweilige Wagenordnungsnummer, Laufweg mit Start- und Zielbahnhof und den wichtigsten Zwischenbahnhöfen, der nächsten Haltebahnhof mit fahrplanmäßiger Ankunftszeit, die Ausstiegsseite, Uhrzeit und Geschwindigkeit vermittelt. In den Großräumen an den Kopfwänden sind 80 cm lange LED-Punktmatrix-Displays angebracht. Diese geben Auskunft über Zugart, Zugnummer, Zugname, Wagenordnungsnummer, Laufweg mit Start- und Zielbahnhof, die wichtigsten Zwischenbahnhöfe, dem nächsten Haltebahnhof, die fahrplanmäßige Ankunftszeit und Ausstiegsseite, aktuelle Informationen (z. B. Geschwindigkeit und Uhrzeit) sowie allgemeine Informationen oder Werbung.

Über jedem Sitzplatz befindet sich eine elektronische Reservierungsanzeige, die 15 Minuten nach jedem Zughalt aktualisiert werden. Zu Beginn des ICE 3-Einsatzes gab es noch sogenannte RIA-Terminals mit Touchscreen und Drucker. Über diese konnte der Fahrgast Fahrplaninformationen erhalten. Leider wurde dieses System deaktiviert und ausgebaut.

In den Wagen 403 3xx/406 3xx waren vorbereitete Montagestellen für GPS-Antennen und SAT-Fernsehen. Das SAT-Fernsehen wurde nie eingebaut. Weiterhin waren Schnittstellen unter anderem für Funk-LZB vorhanden.