Hannover - Berlin: Allgemeines

Allgemeines zur NBS Hannover - Berlin

 

Mit ihren 274 Kilometern verbindet die im Herbst 1998 eröffnete Strecke die großen Städte Hannover und Berlin. Die Fahrzeit verkürzt sich auf 1:46 Minuten.
Bereits 1988 gab DDR-Staats- und Parteichef Erich Honecker bei seinem ersten und einzigen Besuch in Bonn seine Zustimmung zum Bau einer solchen Hochgeschwindigkeitsstrecke. Damals sollte die Strecke Berlin West endlich auf akzeptablem Niveau an das DB-Netz anschließen. Nach dem Fall der Mauer erlebten die zähenm Verhandlungen und Planungen zwischen Beörden beider deutscher Staaten endlich den Durchbruch. Ende 1990 unterzeichneten die Verkehrsminister aus Deutschland West und Ost eine Grundsatzvereinbarung. Die Strecke Hannover - Berlin fand als Projekt Nr. 4 Aufnahme in denPlan für die "Verkehrsprojekte Deutsche Einheit".

Geplant war, den Abschnitt von Lehrte bis Oebisfelde für 200 km/h auszulegen und zu elektrifizieren und von Oebisfelde bis Berlin sollte sie als zweigleisige NBS parallel zur alten Stammstrecke verlaufen. Im Mai 1997 sollte dort der Verkehr aufgenommen werden. Der Bau wurde allerdings aufgehalten und die Eröffnung wurde um ein Jahr verschoben. Grund waren Großtrappen, die letzten ihrer vom Aussterben bedrohten Art. Es dauerte drei Jahre, ohne dass eine Entscheidung über den Schutz dieser Tiere getroffen wurde. Weiterhin fehlten Baurechte in zwei Abschnitten, in Berlin traten einige Bombenfunde auf. Weitere Verzögerungen traten auf, weil die DB der geringer gewordenen Erwartungen an das Verkehrsvolumen Rechnung trug und wiederholt ihre Order für die Streckenausrüstung in technischer und betrieblicher Hinsicht änderte. So sollte die Strecke zwischen Nennhausen und Rathenow im Zustand belassen werden. Neu vorgesehen war außerdem ein ICE-Halt in Stendal.

Die Berliner Bahnhöfe wurden ICE-tauglich gemacht. Um am Berliner Hbf ungestört arbeiten zu können, wurde der Zugverkehr zum 1. Juni 1997 eingestellt, es fuhren nur noch S-Bahnen. Nachdem auf der Fernbahn zwischen Zoo und Hauptbahnhof die S-Bahn-Gleise wieder in Betrieb genommen wurden, ging es um die Sanierung und Elektrifizierung der Fernbahngleise. Dies bedeutete, dass eine durchgehende Stahlbetonplatte aufzubringen und das Entwässerungssystem und die Brücken instand zu setzen war. Hinzu kam der Oberbau als Feste Fahrbahn und umfangreiche Arbeiten der Fernsprech-, Starkstrom- und Signaltechnik. Die Bahnhofsgebäude wurden erneuert. Zum Fahrplanwechsel am 1. Juni 1997 konnte der elektrifizierte Abschnitt Berlin-Charlottenburg - Berlin-Spandau in Betrieb genommen werden. So konnten die IC-Züge zwischen Berlin und Hamburg wieder mit normalen E-Loks gefahren werden.

Für den Schotterbau wurde die feste Fahrbahn auf einigen Abschnitten verlegt. Sie ist robuster und komfortabler als der übliche Schotterbau. Auf vielen Abschnitten wurde mit Hochdruck gebaut. Am 27. September 1998 wurde das 2,6 Milliarden Euro teure Projekt abgeschlossen und eröffnet.